Schon wieder ist ein Jagdjahr vergangen und ich darf meinen dritten Jahresbericht verfassen.
Jagdverlauf
Die Hoch- und Niederwildjagd verlief im vergangenen Jahr dank der sehr guten Disziplin der Jägerinnen und Jäger wiederum unfallfrei. Total nahmen 480 (VJ 465) Jägerinnen und Jäger an der Jagd im Kanton Schwyz teil und lösten 840 (VJ 827) Patente.
Jagdlehrgang
Der Jagdlehrgang ist in den letzten Zügen. Die Prüfungen werden im April 19 abgenommen. Ich hoffe, dass möglichst Alle erfolgreich sind und ich Ihnen im Mai 19 den wohlverdienten Jagdfähigkeitsausweis überreichen darf. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Ausbildnern, Prüfungsexperten und auch dem Amt, vor allem Conny Betschart, für die tatkräftige Unterstützung bedanken.
Den neuen Jungjägern wünsche ich auf der kommenden Jagd viel Waidmannsheil.
Jagdpatente
2018 2017 2016 2015 2014 2013 2012 2010
Hochwildjagd 425 411 419 430 421 433 430 427
Niederwildjagd 412 416 414 426 421 433 432 440
Wasserwildjagd 22 24 22 39 45 50 57 62
Total gelöste Patente 840 851 855 856 887 916 919 929
Jagdstrecke 2018
Rotwild 2018 2017 2016 2015 2014 2013 2012 2011
Mehrjährige Hirsche 87 116 116 83 64 67 57 52
Spiesser 25 17 26 14 16 21 15 17
Hirschkälber 92 98 65 59 52 33 36 35
Galttiere 65 59 69 53 35 34 16 33
Schmaltiere 48 39 62 49 37 28 38 30
Wildkälber 84 74 62 42 40 34 34 22
Hirschkühe melch 59 34 25 17 22 17 18 29
Total 460 437 425 317 266 234 214 218
Das Geschlechterverhältnis betrug 1:25 (1:0.89)
Eingriff in die Kälberklasse 38.3 %
Die Streckenvorgabe für das Rotwild wurde nochmals um 25 Abschüsse auf 450 erhöht. Wiederum waren Spiesser bis Lauscherhöhe während der ganzen Jagd jagdbar. Neu erfolgte die Jagdplanung in den vier Wildregionen Ausserschwyz, Mitte, Muota und Rigi. Durch die Regionalisierung konnte auf die örtlichen Gegebenheiten besser Rücksicht genommen werden.
Aufgrund der konstant hohen Wildschäden, auch in Schutzwäldern, hatte die Jagdkommission beschlossen stark in den Rotwildbestand einzugreifen. In der Wildregion Rigi wurden mit dem örtlichen Verein 5 Hochsitze aufgestellt, welche jederzeit von allen Jägern benutzt werden konnten.
Eine Regulation des Rotwildbestandes konnte nur durch den Eingriff in die reproduzierende Klasse erreicht werden. Aus diesem Grunde wurde die Abschussfreigabe im Vergleich zu den Vorjahren bei den Stieren reduziert und neu galt die Regelung „Kalb vor Kuh“.
Es wurde auch zum ersten Mal pro Wildregion ein Abschuss definiert. Die Abschusszahlen wurden nach einem Verteilschlüssel der Vorjahre erarbeitet.
Die Wildregionen Mitte und Ausserschwyz hatten die Abschüsse erreicht oder sogar übertroffen. In den Wildregionen Muota und Rigi wurden die Abschüsse nicht in allen Bereichen erreicht.
Die Jäger verzichteten geschlossen auf die angeordnete Nachjagd. Hierfür ein grosses Dankeschön von meiner Seite.
Gamswild 2018 2017 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2009
Kitz 0 0 0 1 0 1 3 0 0
Böcke 2 ½ + 98 106 100 100 131 155 191 193 208
Jahrtier männlich 35 71 57 51 58 50 68 67 70
Jahrtier weiblich 31 43 48 55 39 36 53 42 44
Geissen 2 ½ + 61 83 69 76 86 142 102 118 93
Total 225 303 274 283 314 384 417 420 415
Das Geschlechterverhältnis beim Gamswildabschuss betrug im Jagdjahr 2018
1:0.69 ( Vorjahr 1:0.71 )
Das Geschlechterverhältnis ist nahezu gleich geblieben wie im Vorjahr. Die Regelung mit der Vorgabe von 90 Gamsböcken hat sich bewährt. Was zu beachten ist: Der Gamsbestand muss ganz genau und gezielt bejagt werden, denn die Bestände bei den Gemsen sind eher rückläufig. Der Abschuss hat gezeigt, dass dieser in den letzten 10 Jahren um beinahe die Hälfte reduziert wurde. Das System vom letzten Jahr muss sicher überarbeitet und angepasst werden.
Rehwild 2018 2017 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2009
Böcke 311 420 419 268 259 259 329 342 341
Bockkitz 214 92 73 168 189 151 66 85 96
Geissen 297 185 181 101 85 111 271 260 255
Geisskitz 198 79 70 191 181 210 73 94 90
Geissen melch 37 13 15 13 18 9 24 22 18
Total 1057 790 758 741 732 740 763 802 800
Beim Rehwild hat die Abschussplanung das Ziel, den Bestand zu halten. Dieses Jahr durften ein Rehbock, eine nicht melche Geiss und ein Kitz erlegt werden. Anstelle der Geiss oder des Bockes konnte auch ein Kitz erlegt werden.
Neu wurde in einem Teil des Bezirkes Höfe der Kugelschuss auf das Rehwild auf der Ansitzjagd gestattet.
Der Abschuss von 1057 Rehen hat gezeigt, dass der Bestand gut ist. Dies ist aber regional sehr verschieden und muss bei der Planung der nächsten Jahre berücksichtigt werden.
Das Geschlechterverhältnis betrug 1:1.01 ( 1.0.54 )
Steinbock
Im 2018 wurden 3 Abschüsse ausgelost. Die glücklichen Jäger konnten die Vorgaben erfüllen. Die Strecke setzte sich folgendermassen zusammen:
Es wurden 3 Geissen erlegt (3 jährig, 5 jährig und 7 jährig)
Bei den Böcken sah es folgendermassen aus (6 jährig, 4 jährig und 9 jährig)
Ich wünsche den erfolgreichen Jägern ein kräftiges Waidmannsheil, denn ein König der Alpen kann man in seinem Leben im Kanton Schwyz nur einmal erlegen.
Munggenjagd
In 25 Gebieten wurden 43 Munggen zum Abschuss freigegeben. Davon konnten nur 28 erlegt werden.
Nachsuchestatistik ohne Kontrollsuchen
Auch im vergangenen Jahr konnten wir Schwyzer Jäger auf ein gut organisiertes und motiviertes Nachsuchepikett zählen. Unter der Leitung unseres Wildhüters Markus Raschle und Albert Stössel fanden total 114 Nachsuchen und Kontrollsuchen statt.
Bei der Nachsuche auf die Gams war die Erfolgsquote bei 42%. Hier konnten 5 Gemsen gefunden werden.
Die Nachsuche auf das Reh ist sicherlich schwieriger. Hier war die Erfolgsquote bei 41%. Das bedeutet, dass 15 Rehe gefunden werden konnten.
Noch ein paar interessante Anmerkungen zur Nachsuche:
· Die längste erfolgreiche Nachsuche betrug 5300 Meter
· Die längste erfolglose Nachsuche betrug 6000 Meter
· Die längste Nachsuche auf ein Reh betrug 2500 Meter
· Die längste Nachsuche auf eine Gams betrug 2800 Meter
· Es waren insgesamt 22 Nachsuchegespanne im Einsatz
· Der Durchschnitt pro Gespann betrug 5.2 Nachsuchen
Jäger Info Tag
Am Jägerinfo Tag 2019 nahmen ca 150 interessierte Jägerinnen und Jäger teil. Auch einige Nichtjäger und Jagdlehrgänger fanden sich am 14. April 2019 im Cholmattli in Rothenthurm ein. Das Thema „Jagdplanung“ ist topp aktuell und hat sehr interessiert.
Der Referent und Amtsvorsteher des ANJF des Kantons St. Gallen, Herr Dominik Thiel, hat es verstanden die Jäger fundiert und kompetent zu informieren.
Das Thema Jagdplanung wird uns sicherlich auch in den nächsten Jahren beschäftigen. Machen wir gemeinsam das Beste daraus.
Wenn wir die aufgezeigten Informationen in unsere Jagdplanung noch mehr miteinbeziehen, werden wir den Rothirsch in den nächsten Jahren in den Griff bekommen.
Vielen Dank dem Organisator, unserem Hegechef und Wildhüter Pius Reichlin.
Trophäenschau und Pelzfellmarkt in Einsiedeln vom 8. bis 9. März 2019
Dieses Jahr führte wiederum der Jägerverein Einsiedeln und Umgebung die Trophäenschau vom 8., 9.März 2019 in Einsiedeln durch. Unter dem OKP Cyrill Albisser wurde die Schwyzer Jagd in einem Toppzustand präsentiert und es wurde beste Werbung für die Schwyzer Jagd gemacht. Danke dem OK für diesen tollen Anlass.
Ich freue mich jetzt schon auf die Trophäenschau vom nächsten Jahr im Muotathal!!
Verbandstätigkeit
Der Vorstand hat im vergangenen Jahr 4 mal getagt, mit den Präsidenten habe ich mich etliche Male getroffen. So haben wir diverse Geschäfte erledigt und zu Ende geführt.
Die Jagdkommission tagte an drei Sitzungen.
Folgende Themen sind aktuell und werden durch uns bearbeitet:
· Neues Jagdmobil
· Internetauftritt SKPJV
· Rehkitzrettung mit der Drohne
· Leistungsvereinbarung mit dem Kanton bezüglich der Öffentlichkeitsarbeit
· Leistungsvereinbarung mit dem Kanton bezüglich der Jungjägerausbildung
· Leistungsvereinbarung Jagdhundeausbildung
· Auflösung ANJF
· Grossraubtiere, Wolf, Luchs und Bär
Schlusswort
Auch das vergangene Jahr war spannend und intensiv. Wir als Jäger müssen uns bewusst sein, dass wir ein Privileg haben, in einem Patentkanton auf die Jagd zu gehen. Wir alle müssen gemeinsam die Öffentlichkeitsarbeit verstärken und unsere geliebte Jagd im besten Licht darstellen.
Wir müssen uns auch tatkräftig dafür einsetzen, dass das ANJF nicht aufgeteilt und oder sogar aufgelöst wird. Es ist nämlich wichtig, dass wir beim Kanton einen guten und kompetenten Ansprechpartner haben. Wir Jäger dürfen uns nicht in politische Ränkespiele miteinbeziehen lassen, denn am Schluss ginge es so nicht mehr um die Sache, sondern um andere Interessen.
Ich möchte es auch nicht unterlassen unseren 4 Wildhütern, Manuel Wyss und den restlichen MA im ANJF recht herzlich für Ihren grossen Einsatz zu danken. Conny Betschart wünsche ich in ihrer neuen Aufgabe als Hüttenhilfe nur das Allerbeste.
Ich wünsche Allen ein erfolgreiches Jagdjahr 2019 mit viel Anblick und Waidmannsheil
Sepp Waldvogel
Präsident SKPJV
Brunnen im April 2019
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