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Der Wild- und Naturschutz darf nicht durch politische Ränkespiele geschwächt werden

Öffentlicher Brief des SKPJV und KSFV an den Gesamtregierungsrat des Kantons Schwyz


Sehr geehrter Herr Landammann, sehr geehrte Regierungsräte


Der Schwyzer kantonale Patentjägerverband SKPJV und der Kantonal-Schwyzer-Fischereiverband KSFV haben die Evaluation der Restrukturierung des Amtes mit grosser Skepsis verfolgt. Die Zerschlagung des Amtes für Natur, Jagd und Fischerei ANJF wurde, wie der Medienmitteilung vom 4.12.2019 zu entnehmen war, leider vom Regierungsrat ge-nehmigt.


Der Naturschutz soll dem Amt für Wald angegliedert werden, die Fischerei dem Wasserbau-amt und die Jagd dem Departementsekretariat. Die Auftrennung dieser Ressorts und Anglie-derung an Ämter mit teils gegenläufigen Interessen bewirkt eine klare Schwächung der Inte-ressen des Wild- und Naturschutzes.


Im Jahr 2006 wurde bereits eine Studie in Auftrag gegeben, in welcher die Konfliktklärung im Amt für Wald, Jagd und Fischerei untersucht wurde. Ende November 2006 lag der Schluss-bericht dieser Studie vor, aus der klar hervorging, dass die Jagd und die Fischerei sowie der Naturschutz völlig andere Interessen verfolgen als der Forst und der Wasserbau. Die damali-ge Regierung erkannte, dass es keinen Sinn macht, die Jagd und die Fischerei sowie den Naturschutz dem Forst und Wasserbau zu unterstellen. Daraufhin wurde 2008 das heutige Amt für Natur, Jagd und Fischerei ANJF erschaffen, um die Bereiche des Naturschutzes und der Naturnutzung zusammen zu führen und damit eine langfristige, nachhaltige und ganzheit-liche Planung zu fördern. Mit dem ANJF erhielt die Natur, das Wild und die Fische eine Stimme, die nicht ständig bereits im Keim erstickt wurde. Innerhalb der Jägerschaft und der Fischer geniesst das ANJF einen guten Ruf. Das Amt vertritt die Anliegen der Jagd, des Wil-des, der Fischerei sowie des Naturschutzes kompetent und effizient.


Die Auflösung des ANJF erscheint uns primär politisch motiviert. In den letzten Jahren lässt die fehlende Führung des Amtes unter dem scheidenden RR René Bünter aber zu wünschen übrig. Der nicht mehr antretende Regierungsrat René Bünter treibt die Zersplitterung des ANJF voran, um sein politisches Wahlversprechen, im Umweltdepartement die Interessen der Land- und Forstwirtschaft zu stärken, noch vor der ablaufenden Amtsperiode umzuset-zen. Er macht dies jedoch, ohne mit den Konsequenzen leben zu müssen.


Die Einführung der neuen Regelung ist auf Sommer 2020 geplant, wann er nicht mehr als Regierungsrat tätig sein wird. Diese politischen Ränkespiele sollen nicht auf Kosten des Wild, der Fische und des Naturschutzes gehen.


Der SKPJV und der KSFV als Interessenvertreter der Jägerschaft und Fischer wehren sich vehement gegen diese Restrukturierung der Ämter im Umweltdepartement und die damit einhergehende Schwächung des Wild-, Fisch- und Naturschutzes. Der SKPJV und der KSFV und damit alle angeschlossenen Jagd- und Fischereivereine wie auch die Jäger und Fischer des Kantons Schwyz, stehen ein für eine nachhaltige, jagdliche und fischereiliche Nutzung der natürlichen Ressourcen und sind besorgt, dass mit einer Auflösung des ANJF die Zukunft des Wildes, der Fische und dessen natürlichen Lebensraum gefährdet wird.


Der zuständige Regierungsrat schreibt, dass mit der Umstrukturierung keine Kosten einge-spart werden können. Er verschweigt jedoch, was diese Reorganisation an Kosten bei den involvierten Ämtern auslöst.

Daher fordern wir vom Regierungsrat einen Marschhalt bei der Reorganisation und eine Neu-beurteilung der Restrukturierung des ANJF unter den erwähnten Gesichtspunkten. Im Weite-ren möchten wir von der Regierung folgende Fragen beantwortet haben.

  • Die Regierung soll aufzeigen, was diese Reorganisation an Kosten verursacht.

  • Ist es rechtlich mit dem Jagdgesetz vereinbar?

  • Das vor ein paar Jahren revidierte Jagdgesetz sieht eine klare Aufgabentrennung zwi-schen Departement und Amt vor.

  • Warum stellt sich die Regierung gegen ein funktionierendes Amt?

  • Warum will man etwas bereits einmal Gescheitertes nun wieder einführen?

  • Warum wartet man nicht mit der Umstrukturierung, bis der neue Departementsvorste-her im Sommer seine Arbeit aufnimmt?

  • Warum macht man eine Umstrukturierung, ohne die Anliegen der wichtigsten Teilneh-mer anzuhören?


Der neue Departementsvorsteher soll im Sommer 2020 die Lage zusammen mit allen Betei-ligten, auch mit uns Jägern und Fischern, neu beurteilen.


Wir Jäger und Fischer erwarten hier von der Regierung ein Einsehen, damit der neue Depar-tementsvorsteher im Sommer 2020 nicht den Scherbenhaufen aufräumen muss, welcher RR René Bünter bis dann hinterlassen hat.


Wir Jäger und Fischer sind gerne bereit mit der Gesamtregierung über eine vernünftige Lö-sung zu diskutieren.


Mit freundlichen Grüssen,


Josef Waldvogel

Präsident SKPJV


Stefan Keller

Präsident KSFV

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